Mit der Blende steuert ihr nun also die Lichtmenge, die an eurem Kamera-Sensor ankommt. Die ersten beiden Lektionen die ihr euch merken solltet lauten demnach:
Je weiter die Blende geöffnet ist (kleine Blendenzahl), desto mehr Licht trifft auf den Sensor.
Je weiter die Blende geschlossen ist (große Blendenzahl), desto weniger Licht trifft auf den Sensor.
Die Blende wird durch die Blendenzahl dargestellt. Diese könnt ihr immer mit einem "f" gekennzeichnet in eurer Kamera finden. Das "f" steht in diesem Fall für "Focal length" - zu deutsch also "Brennweite". Das dürfte den ein oder anderen nun durcheinander bringen, muss es allerdings nicht.
Die Blende wird z. B. in f/4 angegeben. Man spricht in diesem Fall einfach von einer 4er Blende. Lesen wir den Wert steht hier allerdings "f geteilt durch 4" => Also Brennweite geteilt durch die Blendenzahl.
Nun wird auch klar, warum Blende 4 eine größere Blende darstellt als Blende 8:
=> 100 geteilt durch 4 ist größer als 100 geteilt durch 8.
Kleine Zahl, große Öffnung, viel Licht – große Zahl, kleine Öffnung, wenig Licht.
Okay. Und wozu das alles?
Zum einen bestimmt ihr hiermit die Lichtmenge, die auf euren Sensor trifft und zum anderen beeinflusst ihr die Schärfentiefe (also die Größe des scharfen Bereiches) auf eurem Foto.
Gehen wir erst einmal weiter auf die Lichtmenge ein. Schließt ihr die Blende und euer Sensor bekommt weniger Licht ab ist es nur logisch, dass euer Foto dementsprechend dunkler abgebildet wird - es sei denn, ihr unternehmt etwas dagegen! Und an dieser Stelle kämen dann die beiden anderen Faktoren zum Tragen: Die Belichtungszeit und/oder der ISO.
Bezüglich der Schärfentiefe gilt der Grundsatz:
Je offener die Blende, desto kleiner ist der scharfe Bereich im Bild.
Möchtet ihr also ein schönes Portrait mit butterweichem Bokeh (weicher, unscharfer Hintergrund) erhalten, so öffnet die Blende so weit es geht.
Möchtet ihr ein gestochen scharfes Landschaft-Foto aufnehmen, blendet ihr ab,um einen möglichst großen Schärfebereich zu erhalten.