Nachdem mich das 20 mm aus der Serie so überzeugt hat, habe ich mich auch an das 35er herangewagt – die Kritiken hatten mich vorab nicht ganz überzeugt. Alternativen warn unter anderem das Sony 35 mm f1.8 und das Samyang 35 mm f1.8.
Spoiler-Alarm: Ich habe mich in diesem Fall nicht für das beste Objektiv entschieden, sondern für den Preis-Leistungssieger. Das beste Glas ist in meinen Augen definitiv das Sony 35 mm f1.8.
Aber zurück zum Werkzeug meiner Wahl. Das Tamron 35 mm hat mich vor allem mit einigen Features überzeugt, jedoch vor allem hat mich das 20 mm so überzeugt, dass ich davon ausging, dass der größere Bruder ebenfalls rattenscharf ist.
Fangen wir mit der Verarbeitung an. Identisch zu den anderen Vollformatobjektiven von Tamron für die Sony Alpha-Serie, ist auch dieses aus Kunststoff gefertigt. Das schöne dabei ist zum einen, dass es Staub- und Spritzwasser geschützt ist und denselben Filterdurchmesser (67 mm) wie die anderen Objektive hat. Ansonsten ist es natürlich vom Aspekt der Haptik kein aus Metall gefertigtes, jedoch trotzdem hochwertig verarbeitetes Objektiv. Für meinen Geschmack könnte lediglich der Fokusring etwas straffer laufen.
Wie auch bereits beim 20 mm kommt das 35er mit eine Makro-Funktion. Diese war unter anderem der Grund dafür, dass ich mich dafür entschieden habe und ich wurde nicht enttäuscht. Mit einem Mindestabstand hat man mit der Linse in absolut keiner Situation zu kämpfen. Man sollte allerdings aufpassen, dass man sich die Frontlinse nicht zerkratzt.
Die Bildqualität ist in Ordnung. Das Objektiv ist bei Offenblende bereits tauglich, bei Blende 4 scharf bis an die Ränder. Der Detailgrad entspricht natürlich keinem Sigma Art Standard, ist jedoch in Anbetracht des Preises absolut in Ordnung. Das Sony 35 mm f1.8 ist in seiner Abbildungsleistung etwas besser, selbst wenn man sich einen 100 % Crop anschaut. Es ging mir allerdings darum, eine möglichst kleine und leichte Linse für so wenig Geld wie möglich anzuschaffen. Anders als bei den meisten anderen Fotografen bin ich eher ein Fotograf, der mit 50 mm arbeitet. Das Tamron erfüllt daher für meine Bedürfnisse voll und ganz seinen Zweck
Ein Manko ist der Autofokus. Sagen wir er funktioniert, allerdings könnte er etwas performanter sein und einen Tick leiser. Nicht falsch verstehen – man liest in vielen Tests, dass der Autofokus zu laut sei. Das kann ich tatsächlich nicht betätigen. Er ist hörbar, allerdings keinesfalls als laut zu bezeichnen. Für die Fotografie ist es brauchbar, für die Videografie würde ich eher zu einem anderen Objektiv raten.
Fazit: Ich persönlich bin zufrieden und bereue meine Entscheidung nicht. Das Tamron 35 mm f2.8 bringt für einen Preis von UNTER 200 € (für ein Vollformatobjektiv!) eine sehr gute Leistung mit sich. Klar gibt es natürlich Kandidaten, die es besser machen, allerdings kosten diese auch mindestens das dreifache. Wie immer bekommt ihr ein paar Beispielfotos, damit ihr euch selbst einen Eindruck davon machen könnt – keine Siemenssterne, wisst ihr ja. ;-)